Programme
FRAUENLIEDER
Von Joseph Haydn, Franz Schubert und Pauline Viardot-García
Männerdomäne Lied? Keineswegs.
Joseph Haydn vertonte nicht nur die „Antwort auf die Frage eines Mädchens“ eines anonymen Dichters, sondern auch zahlreiche Texte der angesehenen englischen Schriftstellerin Anne Hunter, die als Muse seiner späten Jahre gilt. Franz Schubert ließ in „Gretchen am Spinnrad“, „Der Tod und das Mädchen“ und seinen Suleika-Liedern Frauen sprechen bzw. singen.
Den beiden österreichischen Klassikern gilt der erste Teil des Programms, während der zweite mit einer Entdeckung aufwartet: Pauline Viardot-García war Sängerin (wie ihre berühmte Schwester Maria Malibran), Pianistin und Komponistin. Sie hat nicht nur Opern und Instrumentalwerke, sondern auch ein beeindruckendes Oeuvre an vokaler Kammermusik nach deutschen, französischen, italienischen, spanischen und russischen Texten (Sprachen, die sie allesamt beherrschte) hinterlassen.
Dazu erklingen (allerdings mit Männerstimme vorgetragen) Texte von
Ingeborg Bachmann, Christine Busta, Hilde Domin, Madeleine Gustafson, Mascha Kaleko, Marie Luise Kaschnitz und der Urmutter aller Dichterinnen, Sappho.
Mit: Cornelia Horak (Gesang), Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation und Rezitation) und Klavierbegleitung
Dauer: 1,5 Stunden, mit und ohne Pause möglich.
Oh, Donna Clara!
Ein Fritz Löhner-Beda-Abend
Fritz Löhner-Beda (1883–1942) war eines der erstaunlichsten literarischen Multitalente der Zwischenkriegszeit. Der Bogen seines Schaffens spannt sich von den satirischen und sozialkritischen Gedichten des begeisterten Zionisten bis hin zu legendären Schlagertexten à la „Was machst du mit dem Knie lieber Hans“, „In der Bar zum Krokodil“ und dem titelgebenden Song, von unsterblichen Wienerliedern wie „Drunt in der Lobau“ über Operettenklassiker wie „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ und „Ich hab ein Diwanpüppchen“ bis hin zum „Buchenwaldmarsch“. Eines der ersten Opfer des Naziterrors, kam der geniale Dichter in Auschwitz zu Tode.
Auch Ausschnitte aus weniger bekannten, von Löhner-Beda getexteten Operetten (so N. Brodzkys Die verliebte Königin und J. Beers Die polnische Hochzeit) erklingen in dem schwung- und liebevoll präsentierten Programm.
Mit: Cornelia Horak und Boris Eder (Gesang), Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation, Rezitation, Gesang) und Alexander Kuchinka (Gesang, Rezitation, Klavier)
Dauer: 1 Stunde 15 ohne Pause.
"Grüß mich Gott"
Christoph Wagner-Trenkwitz rezitiert und singt Fritz Grünbaum
Er war der „kleine Mann mit den großen Pointen“, hat mit Karl Farkas gemeinsam die Doppelconference erfunden, in Wien und Berlin gereimte Monologe vom Stapel gelassen, hat in Filmen und Revuen mitgewirkt und zahlreiche Operetten und Schlager getextet. Ein vergnüglicher Querschnitt durch das Schaffen Fritz Grünbaums präsentiert, 140 Jahre nach dessen Geburt, Christoph Wagner-Trenkwitz. „Ich hab' das Fräul'n Helen' baden sehn“ wird dabei ebenso erklingen wie „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“, „Draußen im Schönbrunnerpark“ (der Vorläufer des kaiserlichen Couplets „Ist einmal im Leben so“) und Ausschnitte aus Leo Falls Die Dollarprinzessin.
Mit den Oberösterreichischen Konzertschrammeln, Leitung: Peter Gillmayr
Dauer: 2 Stunden mit Pause.
Bei Beethoven
Der Jahresregent 2020 in Wort und Ton
Der erste Liedzyklus überhaupt, „An die ferne Geliebte“, weitere berühmte Liedschöpfungen („Adelaide“, „Ich liebe dich“), die virtuose Szene „Ah, perfido“ sowie zwei Klaviersonaten des Bonner Meisters bilden den musikalischen Kern des Programms. Historische Hintergründe, Briefe und Anekdoten aus Beethovens Leben werden vom Moderator beigesteuert.
Mit: Cornelia Horak (Gesang), Petar Klasan (Klavier), Christoph Wagner-Trenkwitz (Moderation, Rezitation)
Dauer: 2 Stunden mit Pause.
Alles Walzer!
Seit 2001 begleitet Christoph Wagner-Trenkwitz den Wiener Opernball als Kommentator. In seinem 2020 erschienenen Buch „Alles Walzer“ hat er einige der Geschichten, Anekdoten und Hoppalas aus 20 Jahren gesammelt, die er nun, von Polonaisen, Walzern und Polkas umrahmt, zum Besten gibt.
Mit den Oberösterreichischen Konzertschrammeln, Leitung: Peter Gillmayr
Dauer zwei Stunden mit Pause.